About the album
This release of Gunter “Baby” Sommer is the ninth publication in the “European Jazz Legends” series. “We are called Gunter Baby Sommer’s Quarteto Trionfale,” the 73-year-old drummer said right before this concert to make sure the band would be announced correctly. “You know, like Art Blakey’s Jazz Messenger’s.” The fact that Sommer feels a deep connection to the African-American roots of Jazz also resonates in his nickname, which can be traced back to Louis Armstrong’s drummer “Baby” Dodds. It is no contradiction, that this “Baby” belongs to the generation of East German musicians, who, some forty years ago, caused a stir with their mostly improvised music in and around what was then the GDR. As a sound artist in general and a percussionist in particular, as a soloist or an instrumentalist in an ensemble, Sommer is and has always been interested in widening the instrumental range of his drumset and discovering new repertoire. For his concert
Unter Jazzfreunden kann man herrlich darüber streiten, ob „Europäischer Jazz“ ein nützlicher Gegenentwurf zur amerikanischen Tradition ist, eine originelle Ergänzung dazu oder „auf dem Markt weniger wert als amerikanischer“, wie es in einem Wikipedia-Forum nachzulesen ist. Außer Zweifel steht allerdings, dass es auch diesseits des Atlantiks begnadete Musiker gab und gibt, die den Jazz seit Jahrzehnten geprägt und geformt haben. Dabei haben sie ganz eigene Spielweisen entwickelt, indem sie europäische Musiktraditionen mit den amerikanischen Einflüssen zusammenbrachten. Diesen Pionieren des europäischen Jazz eine Bühne zu geben, das war die Idee zur Artikelserie „European Jazz Legends“, die im Magazin Jazz thing in seiner 100. Ausgabe im September 2013 startete – und die inzwischen auf mittlerweile 18 Folgen zurückblickt. Aus der symbolischen Bühne ist nun eine tatsächliche geworden – und sie steht in Gütersloh, mitten in Europa. Begleitend zu jeder Ausgabe des fünfmal jährlich erscheinenden Heftes findet in Kooperation mit unserem Label Intuition, der Stadt Gütersloh und WDR 3 ein eigens für diesen Anlass konzipiertes Konzert mit einem aktuellen Protagonisten der Serie statt, moderiert von Götz Bühler. Das Konzert inklusive Gesprächsrunde mit Götz Bühler wird aufgenommen und vom WDR 3 zeitversetzt gesendet; die musikalischen Highlights des Konzertes werden auf einer CD veröffentlicht.
Für jedes Jahr bis Ende 2017 sind also fünf Konzerte und fünf CDs zur Serie „European Jazz Legends“ geplant, am Ende wird ein Buch entstehen, für das die Artikel aus dem Magazin überarbeitet und ergänzt werden, u.a. um Eindrücke aus den Konzerten und Gesprächsrunden. Die CD von Günter „Baby“ Sommer ist bereits die neunte Veröffentlichung der „European Jazz Legends“-Reihe. Wir von Intuition sind stolz darauf, unseren Beitrag leisten zu können und danken allen Partnern und insbesondere den Musikern – und hoffen, dass sie den Hörern, die nicht live dabei sein konnten, Freude bereitet. Und denen, die im Publikum saßen, eine schöne Erinnerung darstellt.
„Wir nennen uns „Günter Baby Sommer´s Quarteto Trionfale“, betonte der 73jährige Schlagzeuger aus Radebeul bei Dresden direkt vor dem Konzert, um sicherzustellen, dass die Band korrekt vorgestellt wird. „Du weißt ja: wie `Art Blakey´s Jazz Messengers´“. Die Tatsache, dass sich Sommer mit den Afro-Amerikanischen Wurzeln tief verbunden fühlt, ist auch an seinem Spitznamen zu erkennen. Dieser kann zurück geführt werden auf den Schlagzeuger von Louis Armstrong: „Baby Dodds“. Das steht überhaupt nicht im Widerspruch dazu, dass dieses „Baby“ zu der Generation ostdeutscher Musiker gehört, die vor ungefähr vierzig Jahren für reichlich Aufregung sorgten: mit ihrer weitgehend frei improvisierten Musik in und um die damalige DDR.
Als Klangkünstler im Allgemeinen und Percussionist im Besonderen sowie als Solist oder Instrumentalist in einem Ensemble war und ist Sommer immer interessiert an der Ausdehnung des klanglichen Spektrums seines Schlagzeugs und an der Entdeckung neuen Repertoires. „Wenn man Afro-Amerikanische Kollegen fragt, woher sie kommen, antworten sie: `von Mutter Afrika´. Aber woher kommen wir? Diese Suche nach der Antwort begann mit dem Zentralquartett mit Uli Gumpert, und wir wurden fündig in den mittelalterlichen Liedern. Für westdeutsche Kollegen wie Brötzmann und andere war schon der Gedanke daran ausgeschlossen. Für uns aber stand das Wort `frei´ für die Freiheit, in jede Richtung zu denken“.
Für dieses Konzert in der Reihe „European Jazz Legends“ im Theater Gütersloh am 31. Oktober 2016 – präsentiert von WDR 3, Jazz in Gütersloh, Intuition und Jazz thing – hat Günter „Baby“ Sommer (nahezu) eine Band wiedervereinigt, die erstmals 1979 in der Jazzwerkstatt Peitz spielte. Um den möglicherweise „kompromittierenden“ Einfluss des westdeutschen Trompeters Manfred Schoof zu mindern, hat die Kulturbehörde der DDR verlangt, dass zu der Band auch Musiker anderer Länder eingeladen werden. So kamen dann der italienische Bassklarinettist und Altsaxophonist Gianluigi Trovesi und der amerikanische Bassist Barre Philips zum ersten Konzert des Quartetts nach Peitz. Schon seit einiger Zeit spielt nun statt Barre Philips der in Berlin lebende Italiener Antonio Borghini den Kontrabass – der übrigens auch in der Band Alexander von Schlippenbach´s spielte, veröffentlicht als European Jazz Legends Vol. 4.
Götz Bühler
Press
Although Le Piccole Cose is the ninth volume in a series of “European Jazz Legends” recordings, Sommer remains an unknown quantity to plenty of American music lovers. Fortunately, the latest album by the drummer, cut at a gig in Germany on Halloween 2016, serves as a terrific introduction to a man who, though in his early 70s, remains a seemingly indefatigable force of nature.
Jazziz, 28-12-2017
The band’s makeup (drums, alto sax and clarinet, trumpet and flugelhorn, bass) is just unusual enough to be interesting on its own; the music takes things to another level.
Blurtonline, 05-5-2017
(...) excellent and catchy music (...)
Rootstime, 15-3-2017