Remains is the second album by Jolente De Maeyer and Nikolaas Kende, after Kreutzer Sonata (2016). It is a reflection on how the remains of the past inspire and influence our fast-changing world.

Both Stravinsky and Auerbach faced the difficulties of their time and society and chose to seek a future in a different world by deciding to leave their homeland, Russia. Stravinsky first became a French citizen in 1934 and, after fleeing the upcoming war in Europe to settle in America, an American citizen in 1939. Auerbach was still in her teens when she was one of the last artists to defect from the Soviet Union during a concert tour in America in 1991.

Although both composers found a unique, personal and visionary style in their compositions, often inspired by modern times and their new surroundings, one can hear how much inspiration they found in music from the past and in their Russian background. They were acclaimed for their style everywhere; Stravinsky became one of the most important composers of the 20th century and Auerbach is celebrated as one of the leading composers of the 21st century.
How different, by contrast, was Schubert's life. He never abandoned his city of birth, Vienna, and only received the acclaim he deserved after his death. He too dreamed of a better world, but was only to reach that place in his music. He built on the Viennese musical tradition and developed a unique style of composing, but his compositions were largely misunderstood during his short life. Schubert composed his Fantasy in the last year of his life, a year full of despair and rejection. One of the key elements of Schubert's Fantasy is a love song he had written earlier called Sei mir gegrüsst, based on a poem by Friedrich Rückert.

He must have identified with the bittersweet lyrics of the song, which have a thread of loneliness and abandonment. But whereas the song remains unclear if a positive ending is possible, the Fantasy itself ends in a triumphant style. Despite all the misfortune and misunderstanding that befell Schubert, a hope for a utopian world remained with him to the end. The music of all three composers inspires us to dream of other worlds, fantasy worlds with remains of the past. So do Henk Van Rensbergen's photographs of abandoned places.

As the music encourages us to relive history, so do his photos and locations, as if they are snapshots from the past; freezing history in time.

Whether it is a desolate power plant (our previous album's artwork), or a decayed Italian Palazzo (this album's artwork), the photographs ask us to question the story behind the image and strike us with their dramatic, yet poetic atmosphere. In today's turbulent world, the remains of the past remind us, inspire us, and give us hope for the future.

Remains ist nach Kreutzer Sonata (2016) das zweite Album von Jolente De Maeyer und Nikolaas Kende. Es reflektiert darüber, wie die Hinterlassenschaften der Vergangenheiten unsere sich schnell verändernde Welt inspirieren und beeinflussen.

Sowohl Strawinsky als auch Auerbach sahen sich mit den Schwierigkeiten ihrer Zeit konfrontiert und entschlossen sich für eine Zukunft in einer anderen Welt, indem sie ihre Heimat Russland verließen. Strawinsky wurde 1934 zunähst französischer und 1939, nach der Flucht vor dem drohenden Krieg in Europa, amerikanischer Staatsbürger. Auerbach war noch keine 20 Jahre alt, als sie als eine der letzten Künstlerinnen der Sowjetunion ihrem Heimatland 1991 während einer Konzertreise in Amerika abtrünnig wurde.

Obwohl beide Komponisten in ihren Kompositionen ihren einzigartigen, persönlichen und visionären Stil fanden, oft inspiriert von der Moderne und ihrer neuen Umgebung, kann man doch hören, wie viel Inspiration sie dennoch in der Musik ihrer Vergangenheit und ihrem russischen Ursprung fanden. Sie wurden allseits für ihren Stil gefeiert; Strawinsky wurde zu einem der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, und Auerbach zählt zu den führenden Komponisten des 21. Jahrhunderts.

Wie anders war da Schuberts Leben. Nie verließ er seine Geburtsstadt Wien und erhielt die Anerkennung, die ihm gebührt, erst nach seinem Tod. Auch er träumte von einer besseren Welt, doch diesen Ort sollte er einzig in seiner Musik erreichen. Er baute auf die Wiener Tradition und entwickelte einen kompositorischen Individualstil, doch seine Kompositionen wurden während seines kurzen Lebens weitgehend missverstanden. Die Fantasie komponierte Schubert in seinem letzten Lebensjahr, einem Jahr voller Verzweiflung und Zurückweisung. Eines der Schlüsselelemente der Fantasie ist ein zuvor verfasstes Liebeslied mit dem Titel Sei mir gegrüßt, das auf einem Gedicht von Friedrich Rückert basiert.

Er muss sich mit den bittersüßen Worten des Liedes identifiziert haben, die durchzogen sind von Einsamkeit und Verlassenheit. Doch wo das Lied im Unklaren lässt, ob ein glückliches Ende möglich ist, endet die Fantasie auf triumphale Weise. Trotz allen Unglücks und aller Missverständnisse, die Schubert widerfahren waren, blieb seine Hoffnung auf eine utopische Welt bis zum Ende erhalten. Die Musik aller drei Komponisten ermutigt uns dazu, von anderen Welten zu träumen, Phantasiewelten aus Hinterlassenschaften der Vergangenheit. Dies tun auch Henk Van Rensbergens Fotographien verlassener Orte.

Wie die Musik uns dazu anhält, die Geschichte nachzuerleben, tun dies auch seine Bilder und Locations, als wären sie Schnappschüsse aus der Vergangenheit, eingefroren in der Zeit. Ob desolates Kraftwerk (das Artwork unseres vorherigen Albums) oder ein zerfallener italienischer Palazzo (das Artwork für dieses Album), die Fotographien bitten uns darum, die Geschichte des Bildes zu hinterfragen und beeindrucken mit ihrer dramatischen, doch poetischen Atmosphäre. In der turbulenten Welt von heute erinnern uns die Hinterlassenschaften der Vergangenheit, inspirieren uns, und geben uns Hoffnung für die Zukunft.